Das letzte Stück vom alten Ostkreuz verschwindet

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Heute nun mein aktueller Beitrag zum Baugeschehen rund ums Ostkreuz. Es hat sich wieder viel getan in den letzten Wochen. Ich gebe Euch einen Überblick über das aktuelle Baugeschehen und einen Ausblick auf die noch künftigen Etappen. Auf die Gesamtbauzeit betrachtet befinden wir uns mit dem Ostkreuz auf der Zielgeraden, in 16 Monten kehren die S3 und die S9 auf die Stadtbahn zurück.

Fangen wir den Rundgang mit der Straßenbaustelle an der Hauptstraße an. Hier wurden im direkten Bereich des Bahnhofs Ostkreuz die Bordsteinkanten für die südliche Fahrbahn gesetzt. Gut zu erkennen sind die späteren Gehwegbreiten sowie der Haltstellenbereich direkt am Wasserturm. Zwischen Kynast- und Karlshorster Straße dauern die Leitungsrabeiten weiter an. Im Sommer soll der Verkehr dann auf die südlichen Fahrbahnen umgeklappt werden.

Am Ostkopf des Bahnhofs Ostkreuz gehen die Arbeiten zum Aufbau der Gleisanlagen weiter. Unter der neuen Stabbogenbrücke wurde eine provisorische Baustraße eingerichtet. Sie dient weiterhin als An- und Abfahrt für das Hauptbaufeld direkt am Bahnhof Ostkreuz. Am Bahnhof Rummelsburg liegt das mittlere Fernbahngleis zur Inbetriebnahmen bereit. Während der aktuellen Sperrpause an diesem Wochenende dürfte das Gleis in Betrieb genommen worden sein.

Die Arbeiten an der Verbindungskurve der S9 gehen langsam auch auf die Zielgerade. Auf der stadtauswärtigen Brücke werden die letzten Meter des Stahlgeländers montiert, danacht folgt die Betonage der letzten Betonschicht auf der dann direkt der Schotter aufgebracht wird. Zuvor wurde die Fahrban mit einer Bitumenschicht abgedichtet. An der stadteinwärtigen Brücke ist man noch nicht so weit. Hier müssen noch weitere Meter des Troges betoniert werden. Die grüne Wanderschalung wurde zwischenzeitlich noch ein mal zurückgesetzt um den zuvor ausgelassenen Übergangsbereich der Kappen zu betonieren an dem die beiden Brückenelemente zusammentreffen. Hier entsteht also eine Art Dehnungsfuge. Von Westen her hat mit dem Aufbau einer Weiche bereits der Gleisbau auf der stadtauswärtigen Rampe begonnen.

Am künftigen Bahnsteig E fehlen nur noch wenige Fundamente und Bahnsteigkantensteine. Die Fläche der Bahnsteigplatte wurde mit einer Schicht Leichtbeton verfüllt. So spart man sich beim Pflastern des Bahnsteigs einen erheblichen Teil vor Ort anzumischen. Hier dürfte es in den nächsten Tagen auf der Ostseite des Bahnsteigs mit den Pflasterarbeiten also losgehen. Bauaktivitäten gibt es auch wieder auf dem Bahnsteig D, und zwar am Westende. Hier haben die Arbeiten zum Aufbau der Fußgängerbrücke begonnen. Ein Teil der Fundamente wurde beim Bau der A100-Vorleistung bereits gesetzt, so dass man die Bahnsteigplatte jetzt nur punktuell wieder öffnen muss. In diesem Zusammenhang wurde nun auch des letzte Stück Fundament für die nördliche Bahnsteigkante des Regionalbahnsteigs Ru betoniert.

Rückbau Bahndamm und Brücke zur Sonntagstraße

Bis zum Sommer soll nun auch endlich die alte Brücke und der Bahndamm der ehemaligen nördlichen Verbindungskurve zurückgebaut werden. Zuvor wird der Zugang Sonntagstraße provisorisch um ca. 50 Meter nach Westen verlegt. Danach wird die alte Brücke und somit das letzte historische Element des Bahnhofs Ostkreuz ausgehoben. Anschließend wird der Bahndamm bis direkt an das 1st Floor Hostel abgetragen. Dann besteht Baufreiheit um ab Sommer den Block 5 der A100-Vorleistung zu erbringen. Das ist notwendig um mit dem Bau der Straßenbahn in der Sonntagstraße beginnen zu können ohne später bei einem Weiterbau der A100 den Straßenbahnverkehr über Monate unterbrechen zu müssen.

Am Bahnhof Warschauer Straße gingen die Arbeiten zuletzt nun etwas schneller voran. So hat man sogar am letzten Samstag an der Bewehrung für die Wände der Technikebene des neuen Empfangsgebäudes gearbeitet. Insgesamt sind jetzt etwa 50% der Wände betoniert. Bevor das Hilfsgerüst abgebaut werden kann muss die sich auf Straßenebene befindliche Platte noch betoniert werden. Es ist Eile geboten, denn bereits im Frühsommer soll während einer Sperrpaus das Gerüst samt Verschalung verschwinden.

Westlich der Warschauer Brücke finden weiter Arbeiten am mittleren Fernbahngleis statt. Hier wurden Masten sowie die Oberleitung angepasst. Da eine Verbindungsweiche vom mittleren zum nördlichen Fernbahngleis eingebaut wird, muss ein Stück der Stützwand des Fernbahntunnels abgetragen werden.

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Unter den Bahnbrücken am Ostkreuz. Die neue südliche Fahrbahn der Hauptstraße.

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Bauarbeiten in der Hauptstraße. Im Sommer wird der Verkehr nach Süden umgeklappt.

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Provisorische Baustraße unter der Stabbogenbrücke.

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Das neue mittlere Fernbahngleis in Rummelsburg.

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Das fertige südliche Widerlager der Verbindungskurve.

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Beide Brücken der Verbindungskurve. Rechts im Bild ist kurz vor der grünen Wanderschalung die Dehnungsfuge zu erkennen.

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Die neue Bushaltestelle direkt am Fuße des Wasserturms.

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Ein paar Meter Betonkappe am Widerlager fehlen noch.

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Betonage des Fundaments für das letzte Stück der Bahnsteigkante des Regionalbahnsteigs Ru.

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Südlich des Bahnsteigs E ist eine provisorische Baustraße entstanden.

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Für den Aufbau des historischen Abfertigungshäuschen auf dem Bahnsteig E liegen die Stahelemente bereit.

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Die letzte Rolltreppe wurde eingebaut. Sie verbindet den Bahnsteig E mit dem oberen Regionalbahnsteig.

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Teile des Bahnsteigs E wurden mit Leichtbeton verfüllt, der Abschlussstein für die Bahnsteigplatte gesetzt.

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Aufbau der Treppe zur Fußgängerbrücke auf dem Bahnsteig D.

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Die Fundamente wurden mit dem Bau der A100-Vorleistung bereits gesetzt, so dass die Bahnsteigplatte jetzt nur partiell geöffnet werden muss.

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Die alte Brücke an der Sonntagstraße verschwindet bis zum August.

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50 Meter westlich des Zugangs Sonntagstraße wird ein provisorischer Zugang eingerichtet.

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Zwischen den Rampen beginnt der Aufbau des Gleisplanums.

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Aufbau einer weiteren Weiche zur Einbindung der Verbindungskurve in die Stadtbahngleise.

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Auf der Bitumenschicht wird die letzte Betonschicht aufgebracht, auf dieser folgt dann direkt der Schotter.

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Das südliche S-Bahngleis wurde bereits gestopft, am mittleren Fernbahn.

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Bahnsteig A des Bahnhofs Warschauer Straße mit dem bereits gestopftem südlichen S-Bahngleis.

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Zuletzt hat hier die Arbeitsgeschwindigkeit deutlich zugenommen.

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Ein weiterer Teil der Wände wurde letzte Woche betoniert.

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Der östliche Bereich des Bauwerks wurde bereits wieder ausgeschalt.

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Blick auf die neuen Gleisanlagen vor der Rampe Richtung Treptower Park.

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Anapssungen für das mittlere Fernbahngleis. Zwei Masten wurden neu gesetzt und die Oberleitung angepasst.

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Für den Einbau einer neuen Weiche musste ein Stück der Stützwand abgebrochen werden.

Ausblick 2016 und 2017

Zum Schluss noch der Ausblick auf nächsten Etappen die uns erwarten in Stichpunkten. Es sind nur die gröbsten Bauzustände des geplanten Zeitrahmens.

  • bis Mai 2016 Inbetriebnahme des mittleren Fernbahngleises
  • bis ca. August 2016 Rückbau der ehemaligen nördlichen Verbindungskurve
  • August 2016 Verschwenkung des südlichen S-Bahngleises in Rummelsburg auf die Fernbahntrasse zur Sanierung der Viadukte in Rummelsburg (12 Monate kein Halt der S3 in Rummelsburg)
  • Aufbau des 1. Teils der Fußgängerbrücke in Ostkreuz
  • Fertigstellung des neuen Bahnsteigs E
  • ab ca. August 2016 Bau des Blocks 5 der A100-Vorleistung im Bereich Sonntagstraße
  • Aufbau aller Gleis- und Sicherheitsanlagen zwischen Ostbahnhof und Rummelsburg/Treptower Park
  • August 2017 Inbetriebnahme der neuen Gleisanlagen und neuen Bahnsteige zwischen Ostbahnhof und Rummelsburg/Treptower Park
  • Rückkehr der S3 und S9 auf die Stadtbahn im August 2017
  • S9 bis Oktober 2017 eingleisig über stadtauswärtiger Verbindungskurve wegen Anpassung der alten Rampe (stadteinwärts)
  • Endgültige 3-Gleisige Wiederinbetriebnahme des Fernverkehrs zwischen Ostbahnhof und Rummelsburg

Weitere Ziele wie der Aufbau der Regionalbahnsteige an der Ostbahn und die Inbetriebnahme des Regionalbahnsteigs Ru sind mir zeitlich noch nicht bekannt.


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Kommentare

69 Antworten zu „Das letzte Stück vom alten Ostkreuz verschwindet“

  1. Avatar von EinFan
    EinFan

    Sehr geehrter Herr Metze,

    vielleicht haben Sie diese Frage schon an anderer Stelle beantwortet die ich nicht gefunden habe aber könnten Sie sich vorstellen aus den zahlreichen Fotos und Texten ein Buch über den Umbau des Ostkreuzes zu machen? Die historische Entstehung/Entwicklung des Bahnhofes mit entsprechenden Material wäre dafür natürlich auch interessant. Und wenn nicht Sie selbst, wissen Sie ob die Bahn oder die Stadt Berlin so ein Buch plant oder bereits herausgegeben hat? Als Berliner, der noch vor der Wende im Osten der Stadt aufgewachsen würde ich dafür gern Geld ausgeben. Ich bin mir aber sicher, dass das auch viele andere Berliner und Nicht-Berliner tun würden. 😉

    Schönen Gruß
    Ein Fan

  2. Avatar von williwuerg
    williwuerg

    Danke für die Bemühungen und den guten Informationsgehalt. Ich finde Dein Blog super *****

  3. Avatar von R.Koch
    R.Koch

    Hallo Herr Metze,
    danke für den schönen Bericht, aber könnten Sie wenn Sie schreiben „Heute nun mein aktueller …“ evtl. auch das Datum dazu setzen? Oder habe ich da etwas übersehen?

  4. Avatar von Roy
    Roy

    Hallo Lieber Stefan,

    wie immer ein wunderschönen und tollen Bericht über den Baufortschritt vom Ostkreuz.

  5. Avatar von Roy
    Roy

    Hallo Stefan, wieder ein wunderschöner Berich über den Fortschritt am Ostkreuz.
    Habe da mal eine Frage an dich: Haben die Bauleute nicht die Stabbogenbrücke viel zutief eingebaut? Weil auch wenn sie noch tiefer graben, bin ich der Meinung, dass dort runter keine S-Bahn hindurch passt. Wäre es nicht sinnvoller gewesen, zuerst zu buddeln und dann die Brücke einzusetzen?

    1. Avatar von Klaus Ihlenburg
      Klaus Ihlenburg

      Hallo Roy, die Stabbogenbrücke durfte nicht höher gebaut werden, weil sonst die Steigung für die S3, von Rummelsburg her, zu groß geworden wäre. Anderseits muss die S-Bahnstrecke von und nach Lichtenberg, nachdem sie unter der Brücke hindurch ist, auch hochgelegen genug sein, damit sie über die Karlshorster Straße fahren kann.

  6. Avatar von Steforum
    Steforum

    Hallo Stefan,

    weißt Du etwas darüber ob zwischen Nöldnerstraße und Türrschmidtstraße auch Schallschutzwände an den Gleisen vorgesehen sind, wie man sie ja bereits an der Hauptstraße errichtet hat und wenn ja bis wann die stehen sollen? Vielen Dank.

  7. Avatar von Hendrik Simak
    Hendrik Simak

    Hallo Stefan ich habe zwei Fragen. Warum gibt es eigentlich überhaupt ein drittes Fernbahngleis Richtung Rummelsburg? Welche Vorteile bringt das.
    Wann ist mit Bauarbeiten an der Ostbahnverlängerung Lichtenberg – Nöldnerplatz – Ostkreuz zu rechnen?
    Vielen Dank!
    Gruß Hendrik

  8. Avatar von Jens
    Jens

    Hallo Steffan, wieder sehr schön die Dokumentation. Herzlichen Dank dafür.

  9. Avatar von Ulrich Jagusch
    Ulrich Jagusch

    Als erklärter Berlin-Fan, Eisenbahn-Fan und somit insbesondere Eisenbahn-in-Berlin-Fan bin ich sehr froh, dass es diesen Blog gibt! Zumal ich inzwischen fast 450 km entfernt vom Geschehen wohne und daher logischerweise nur sehr selten eigene Beobachtungen am Ostkreuz anstellen kann, freue ich mich jedes Mal riesig über neue Bilder und Berichte. Daher vielen Dank und weiter so! Je häufiger und je detaillierter, umso besser. 🙂

  10. Avatar von Klaus Ihlenburg
    Klaus Ihlenburg

    Hallo Stefan, dein aktueller Bericht, ist ja wieder sehr ausführlich. Man merkt, dass Du mit Herz und Seele dabei bist. Wenn Ostkreuz mal fertig ist, und dieser Blog endet, wird mir etwas fehlen. Vielen Dank für Dein Engagement und bis bald mal wieder… auf der Baustelle!

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